Verkehrszählung beim Postverteilerzentrum Inzersdorf

Facebook: „…in Post ersticken“, gepostet von Peter F. Mayer

So viel Verkehr bringt das PVZ Wien 23:
Am 19.6.2017 zwischen 4:55 und 5:55 Uhr wurden 110 LKW und Transporter gezählt, davon 42 der Post gehörend und 68 von Drittfirmen (Post-Partner oder Speditionen). Dazu kommen 146 private PKW von anreisenden Mitarbeitern, die teils im PVZ und teils außerhalb auf öffentlichen Straßen parken; 47 davon sind Fahrzeuge mit ungarischen Kennzeichen oder anderen Nachbarländern.


In Summe verursacht das Post-Paketzentrum Wien 23 also etwa 250 Fahrten alleine in einer Stunde zwischen 4:55 und 5:55 Uhr in der Früh. Das geplante PVZ Langenzersdorf würde aber noch mehr Verkehr verursachen, da es größer sein soll.

 

Paket-Zentrum Inzersdorf mit enormem nächtlichen Verkehr
Nach Montag dem 19. Juni haben wir auch am 21.6.2017 eine Verkehrszählung an der Einfahrt zum Paketzentrum Inzersdorf der Post vorgenommen.

Von 4:25 bis 7.25 Uhr wurden insgesamt 623 Fahrten gezählt, davon 371 LKWs und Transporter. Die stärkste Frequenz herrscht in den Nachtstunden. Von 4:25 bis 5:25 Uhr wurden 228 Fahrten gezählt, so dass es zum Teil an der Einfahrt zum Verkehrsstau kam, wie im zweiten Bild zu sehen.

 

Stau bei der Zufahrt des Paketzentrums der Post in Inzersdorf. 21.6.2017, 4:53 Uhr

 

Von 5:25 bis 6:25 Uhr war die Frequenz mit 226 Fahrten etwa gleich stark, um von 6:25 bis 7:25 auf 169 etwas abzufallen, was vor allem durch die Reduktion des Verkehrs mit privaten PKW begründet ist.

Insgesamt wurden 136 LKW gezählt, zu 90 Prozent mit Anhängern. Die höchste Frequenz an LKW-Fahrten gab es vor 5 Uhr früh.

Der Anteil der Drittfirmen ist mit 90 LKW-Fahrten doppelt so hoch wie der der Post.

Die Transporter, Lieferwagen mit einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen, also noch keine LKWs, kamen insgesamt auf 235 Fahrten, davon wieder 142 Fahrten durch Drittfirmen und 93 durch Post-eigene Transporter.

 

Zufahrt zum Paketzentrum der Post in Wien Inzersdorf mit ausfahrendem Lastzug mit Anhänger der Post, sowie einfahrendem leerem Lastzug einer Drittfirma.
21.6.2017, 04:31 Uhr

 

 

Insgesamt kommen Drittfirmen auf 62,5 Prozent der Zustellfahrten, was mit dem Ergebnis unserer Zählung vom Montag übereinstimmt. Von CO2 -neutraler Zustellung kann also keine Rede sein, wenn fast zwei Drittel der Fahrten an Fremdfirmen ausgelagert sind. Der Großteil dieser Fahrzeuge sind Euro 3 oder 4, belasten also die Umwelt besonders stark.

 

Erstaunlich beim Paket-Zentrum Inzersdorf ist auch der starke Verkehr mit privaten PKWs. Von 4:25 bis 5:55 Uhr zählten wir 180 PKWs, für den ganzen Zeitraum von drei Stunden waren es 252 Zu- und Abfahrten von PKWs. Es handelt sich dabei offenbar um Mitarbeiter und Lenker der Transporter, sowie eines Teils der LKWs. Die Mitarbeiter kommen teils von recht weit her, auch Kennzeichen des Bezirks Amstetten wurden gesichtet.
(Anmerkung: Fahrten bei der Einfahrt des nebenan liegenden Briefzentrums wurden nicht mitgezählt.)

 

 

 

Zufahrt zum Paketzentrum Inzersdorf der Post. In der Einfahrt Mitarbeiter PKWs, ganz links einer der auf der Straße geparkten Transporter von Drittfirmen, hinter den Bäumen das Paketzentrum mit geparkten Transportern.
21.6.2017, 04:34 Uhr


Das Paket-Zentrum zwischen den Wohngebieten von Bisamberg und Korneuburg wird größer und leistungsfähiger - es sind also noch deutlich mehr Fahrten zu erwarten und vor allem erheblich mehr als die von der Post genannten 1650 pro Tag!

 

 

 

 

Freitag Nachmittag beim Postverteilerzentrum Inzersdorf

 

Rund um das Postzentrum sind die öffentlichen Parkplätze entweder mit „im Auftrag der Post“-Transportern oder Privat-PKWs mit ungarischen bzw. slowakischen Kennzeichen voll.

Hier findet nun aber ein reger Austausch statt: Laufend kommen jetzt (anscheinend nach Schichtende) die Lieferwägen an, der Fahrer sucht sich einen öffentlichen Parkplatz und steigt aus, wartet zum Teil noch auf einen Freund oder Kollegen aus einem anderen Transporter, geht zu einem der Privatwagen und fährt ab. 
Die entstandene Parkplatzlücke wird kurz darauf wieder von einem ankommenden Lieferwagen geschlossen und das Spiel beginnt von vorne…

Wovon ich keine Ahnung habe: 
Wo werden diese Fahrzeuge, sowohl die Privatfahrzeuge als auch die Transporter, wohl beim geplanten PVZ in Langenzersdorf parken?

Worüber ich mir sicher bin: 
Wenn überhaupt, wird nur eine minimale Wertschöpfung, für z.B. eine schnelle Wurstsemmel beim Billa, in der Region stattfinden. In der Regel wird möglichst schnell die weite Reise nach Hause in den wohlverdienten Feierabend angetreten werden – natürlich auf dem kürzesten Weg…