NEIN! zum Logistikzentrum Langenzersdorf


Strategische Umweltprüfung "SUP"?

Warum wurde keine ordungsgemäße Strategische Umweltprüfung "SUP" seitens der Gemeinde Langenzersdorf eingeleitet, wenn durch ein Logistikzentrum Langenzersdorf Nord keine negativen Umwelt-, Lärm- und Schadstoffbelastungen zu befürchten sind? 

Machenschaften der Gemeinde Langenzersdorf und Post AG werden durch die Volksanwaltschaft überprüft. 31.5.17

Umwelt: Licht, Lärm und Abgase

Amazonauslieferungen durch die Post (Aussagen von Postinsidern)

         In Prag befindet sich ein Amazon-Auslieferungslager, für das die Post fährt.

         Aus Gründen der Wegersparnis und um die Last vom Verteilerzentrum 1230-Wien zu reduzieren wird der Kurs aus Prag in Langenzersdorf stehen bleiben.

         Die Zustellung Wien sowie das nördliche Niederösterreich kann auch über Langenzersdorf erfolgen.

         Aus Gründen der Personalkosten verlegt Amazon mit hohem Druck den Warenverkehr in den Osten.

         Die Nachfrage steigt und die Kurse im ländlichen Bereich müssen folglich ausgebaut werden.

         Dies führt zuerst zu mehr Anhängern an einzelnen LKWs in Folge jedoch zu einer Zunahme des LKW-Verkehrs sowie der Zustellfahrten.

 

Die Verkehrsanalyse ist falsch (Aussagen von Postinsidern)

           Die Post lagert die Fahrten an sogenannte „Frächter“  = Subunternehmer aus à diese beauftragen in weiterer Folge sogenannte Kleinunternehmer.

           Diese Subunternehmer und Kleinunternehmer sind die Mautflüchtlinge, die kreuz und quer  über unsere Ortschaften fahren.

 

           Diese Kleinunternehmer und Frächter setzen die billigsten und abgasreichsten Fahrzeuge ein.

 

           E-Mobilität ist aus vorgenannten Gründen quasi nicht gegeben.

 

           Produzierende Unternehmer (z.B. Druckereien) werden vielfach über das Gemeindegebiet Korneuburg direkt an das Postverteilerzentrum geleitet.

 

           Zusätzlicher Verkehr der Beschäftigten

 

All diese oben genannten  Fahrten sind nirgends berücksichtigt.

Aus diesem Grund ist unser Standort für die Post so interessant.

 

Verkehrszählung aus Allhaming



         Total 594 Stück in 4,5 Stunden

         Davon sind etwa 452 Fahrten von Kleintransporter und PKW

  • Fast alle Transporter fuhren über die Bundesstraße, nur die Sattelschlepper und LKW‘s über die Autobahn.

 

 

Folgen (Aussagen von Postinsidern)

Der meiste Verkehr ist in der Nacht zwischen 19.00 und 6.00 Uhr.

In weiterer Folge siedeln sich diese „Frächter und Kleinunternehmer“ (Logistikunternehmenrund um das Postverteilerzentrum an und erzeugen noch mehr Verkehr.

Flutlicht brennt 24 Stunden am Tag. („Hell erleuchtet wie ein Fußballstadion“ – Insider 1 und 2)

Der Betriebslärm wird höllisch. Am Stärksten zwischen 19.00 Uhr und 6.00 früh.

Wochenendruhe ist nicht gegeben, da ab Sonntag Mittag wieder produziert wird.

Der Umsatz beim Paketzuwachs lag 2016 bei 10%.

 

 

 

Zu den Arbeitsplätzen (Aussagen von Postinsidern)

         Alle Arbeitsplätze sind nur „Billigstarbeitsplätze“.
Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal.
Als Mitarbeiter setzt die Post 25 – 30% „billige Leiharbeiter“ ein.

         Die Beschäftigten (Mitarbeiter und billiges Leihpersonal) kommen mit dem PKW aus allen Himmelsrichtungen. Der Werksverkehr wird in der Praxis nicht angenommen.“
Zusätzlicher Verkehr durch die Beschäftigten ist ebenfalls nicht vollständig in der Verkehrsanalyse erfasst.

         Die Post hat eine eigene Kantine.

         Die Schichten beginnen zwischen 15.00 – bis 17.00 und enden ca. 6.00 Uhr früh. Erfahrungsgemäß ist die Kaufkraft in den Stunden von 06.00h – 08.00h nicht am höchsten.

 

Die propagierten 300 neuen Arbeitsplätze werden an diesem Standort nicht geschaffen.

 

Folgende Stellungnahme der Post haben wir erhalten:

"Wir haben am neuen Standort einen Arbeitsplatzbedarf von rund 300 Mitarbeitern, die ihre Dienststelle dort haben werden. Die Arbeitsplätze werden wir teils aus bestehenden, teils aus neuen Mitarbeitern besetzen."

"Ob mehr als 2 Arbeitsplätze mit neuen Mitarbeitern besetzt werden, ist anzuzweifeln."

 

Wie die Recherchen in Allhaming, Oberösterreich gezeigt haben, wurde dort für die einheimische Bevölkerung durch das 2014 eröffnete Postverteilerzentrum kein einziger Arbeitsplatz geschaffen. Die Arbeitnehmer werden mit Shuttle-Bussen zur Arbeit gebracht.

Lesen Sie dazu auch diesen Artikel von der Arbeiterkammer OÖ (Seite 10 und 11):
http://media.arbeiterkammer.at/ooe/publikationen/akreport/Report_2015_1.pdf
Diese Vorgangsweise wurde auch seitens
 Vertreter der Post bei der Bürgerversammlung in Bisamberg am 2.3.2017 für das Projekt Langenzersdorf bestätigt.

 

 

Aus dem Ethikkodex der Post

Als Führungskräfte sind wir Vorbilder – sowohl menschlich als auch fachlich“

Offenheit, Wertschätzung und Respekt gegenüber allen Menschen sind die Basis im täglichen Umgang“

 

Wir bitten die Post diesen Respekt und diese Menschlichkeit allen Menschen angedeihen zu lassen, die durch den Bau dieses Projekts an diesem Standort besonders betroffen wären.

 

„Wir sind uns der ökologischen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit bewusst und nehmen unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt aktiv wahr.“

 

Die Flora und Fauna des Bisambergs und der Tullnerfelder Donauauen, beide Europaschutzgebiete „Natura 2000“, werden durch Flutlicht-,Lärm- und Schadstoffbeeinträchtigung massiv belastet.
Dies kann auch nicht durch ein Gutachten beschönigt werden.

 

 

 

 

Rechtliche Aussicht

   •   SUP wurde nicht durchgeführt
à daher Planungsakt der Gemeinde Langenzersdorf rechtswidrig

         Der gesamte Logistikpark wird eine Fläche von 40 ha in Anspruch nehmen.

         Logistikpark ist als Einheit zu sehen.

         Ab 25 ha Einzelfallprüfung iSd UVP-G 2000 (Z18 lit c), in belasteten Gebieten gemäß IG-L

         Baugenehmigung nach NÖ-Bauverordnung rechtswidrig

 

 

 

Alternative Standorte

Alternative Standorte für die Post, wo keine Menschen und die Umwelt belastet werden, sind u.a. in Gerasdorf und Stockerau vorhanden.

 


"Das ist schon beschlossene Sache?"

Die Umwidmung des gesamten, etwa 40 Hektar großen Gebiets auf "Betriebsgebiet - Logistik" wurde am 27.03.2017 vom Gemeinderat Langenzersdorf einstimmig beschlossen. Sie wird derzeit vom Land Niederösterreich auf ihre Richtigkeit geprüft. Erst nachdem das Land NÖ die Zustimmung erteilt hat, ist sie rechtsgültig. 

 

Ein Gegengutachten der Gemeinde Bisamberg und 2153 Unterschriften gegen dieses Projekt wurden fristgerecht übergeben und bei der Beschlussfassung für die Umwidmung nicht berücksichtigt.

 

 


Verkehrszunahme verkraftbar?

 

 Massives zusätzliches Verkehrsaufkommen durch Schwerverkehr 24 Stunden täglich, auch in den Nachtstunden zwischen 22.00 - 6.00 Uhr.

 

Lärm, Feinstaub, COund helle Beleuchtumg in der Nacht 

Wir leben bereits in einem sanierungsbedürftigen "Luft-Gebiet".

  

Verkehrsprognose:

2013 wurde eine Prognose bezüglich der Verkehrsstärke durchgeführt, auf welche im Folgenden eingegangen wird (Bei dieser Prognose war der geplante Logistikpark nicht angedacht und wurde somit nicht berücksichtigt.):

 

Im Jahr 2018 werden bei der Abfahrt Ost mit bis zu 26.000 Fahrzeugen (PKW und LKW) pro Tag und mit bis zu 12.200 Fahrzeuge (PKW und LKW) pro Tag auf der B3 gerechnet. Bei der Abfahrt Ost werden bis 2030, 30.000 Fahrzeuge (PKW und LKW) pro Tag und auf der B3 zwischen Tuttendörfl und Bisamberg 13.200 Kfz Fahrzeuge (PKW und LKW) pro Tag prognostiziert.

 

Dies bedeutet, dass diese Anschlussstelle bereits jetzt erheblich überbelastet ist und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen keinen flüssigen Verkehr mehr gewährleistet, sondern lediglich Luft- und Lärmimmissionen verursacht, welche gesundheitsgefährdende Schwellenwerte erreichen. 

 

Selbst der geforderte Kreisverkehr kann diese zusätzlichen Fahrten bei der bereits überlasteten Auffahrt Korneuburg Ost nicht bewältigen (siehe dazu auch den Artikel des ADAC über die Leistungsfähigkeit von Kreisverkehren).  

 

Eine „neue“ Verkehrslösung wurde am 21.04.präsentiert

Zur Erklärung, der ankommende Verkehr fährt jetzt beim Postverteilerzentrum "hinten herum".

Mit dieser „Nicht-Verkehrslösung„ können weder die Rückstaus von der A22 kommend, noch CO2 und Feinstaub reduziert werden. Der abfahrende Verkehr führt weiter über die B3.

Die Probleme werden dadurch nicht behoben.

 

Lesen Sie die Berichte aus Weißkirchen (Postverteilzentrum Allhaming). Auch hier ist eine direkte Anschlussstelle zur Autobahn vorhanden.)


Betroffene

Betroffen sind wir alle, wie aus den Zustellgebieten ersichtlich.

 Durch die Mautflüchtlinge und den Zustellverkehr über unsere Dörfer Bisamberg, Langenzersdorf, Korneuburg, Kleinengersdorf und Hagenbrunn (schnellster Weg zur S1), sowie den Ausweichverkehr ist die ganze Region betroffen.

 

Das Areal des Logistikparks Langenzersdorf liegt mitten in dicht besiedeltem Wohngebiet, in unmittelbarer Nähe zum Erholungszentrum des Florian Berndl Bades und des Europaschutzgebietes Bisamberg.

(Abbildung: Niederösterreich Atlas, eigene Bearbeitung)

Diese Gemeinden sind über die Landesstraßen wesentlich schneller erreichbar als über die A22.

 

In keinem anderen Bundesland wurde ein gleichwertiges Projekt der Post in der Nähe von einem Wohngebiet errichtet.

 

Es stehen mehrere geeignete Grundstücke in NÖ zur Verfügung, die nicht die Gesundheit der Menschen gefährden.

Laut Auskunft der ecoplus wurden der Post verschiedene andere Standorte in NÖ angeboten, die nicht angenommen wurden.

 


"Wie sieht es mit der Widmung aus?"

Das Umwidmungsverfahren für das Logistikzentrum Langenzersdorf ist derzeit in der Prüfphase.

 

Ein Teil des geplanten Areals liegt im jetzigen Kraftwerksgebiet (derzeit "Bauland Sondergebiet - Wärmekraftwerk", BS-WKW, genehmigt für wenige Zu- und Abfahrten). Dieser Teil ist in der unteren Abbildung rot schraffiert dargestellt.

Übrigens,  das Wärmekraftwerk mit dem hohen, blinkenden Schlot ist schon seit 2001 außer Betrieb. Die wenigen Zu- und Abfahrten (ca. 1x /Tag) beziehen sich auf Zulieferungen für das Biomasseheizwerk.

 

Ein grösserer Anteil der Fläche zählt zur "Bauland Betriebsgebiet - Aufschließungszone" (BB-A) und wird seit der Schlägerung der Au landwirtschaftlich genutzt (schwarz schraffiert).

 

Ausschnitt aus dem Entwicklungskonzept mit der von der Umwidmung betroffenen Fläche schraffiert dargestellt.


"Die Gemeinden müssten gemeinsam..."

Warum wurde keine Befragung der Bevölkerung durchgeführt um eine breite Zustimmung für einen Logistikpark Langenzersdorf Nord zu erreichen?