Verkehrsberechnung nach Bosserhoff bei KMU´s –Produzierendes Gewerbe nach Bosserhof  (2000):

Die Beschäftigtenanzahl lässt sich anhand der Art der Beschäftigung und der 
Baugrundstücksfläche
 abschätzen. 
 

 

Produktion mit Nebenfunktionen:

50 bis 100 Beschäftigte / ha

Industriepark

35 bis 50 Beschäftigte / ha

Gewerbepark

50 bis 100 Beschäftigte / ha

Dienstleistungsorientiertes Handwerk

30 bis 50 Beschäftigte / ha

 

 

Gesamtfläche

 

40 ha

Nettobauland

40ha x 0,8

32

Beschäftige pro Nettobauland

 

50 bis 100

Gewählte Anzahl

Pro ha

50

Beschäftigte

32x50

1600

 

VERKEHR BESCHÄFTIGTE
Die Höhe des Verkehrsaufkommen in Gewerbegebieten wird maßgeblich von der Anzahl der Beschäftigte bestimmt. Nach den Hinweisen zur Schätzung des Verkehrsaufkommen von gebietstypen (FGSV 2004) beträgt das Verkehrsaufkommen der Beschäftigten (Wege zur Arbeit/von der Arbeit und in der Mittagspause) bei Produktionsbetrieben, Transportgewerbe und Einzelhandel 2,0 bis 2,5, bei Handwerk und Dienstleistung / Büro 2,5 bis 3 Wege pro Beschäftigten und Tag. In den spezifischen Weghäufigkeiten sind Zu- und Abschläge, z.B. für Teilzeitarbeit, Schichtdienst, Mittagspendeln und Nichtanwesenheit am Arbeitsplatz enthalten.

Das Verkehrsaufkommen von Gewerbegebieten ist überwiegend MIV (Motorisierter Individualverkehr). In der Regel kommen bis zu 90 % der Beschäftigten mit dem PKW zur Arbeit. In extremen Randlagen ohne attraktives Öffi – Angebot kann der Anteil bis zu 100 Prozent betragen.

Im vorliegenden Fall Langenzersdorf  Nord setzen wir einen MIV Anteil von 100% und einen PKW Besetzungsgrad von 1,1 Personen pro Fahrzeug an. 

 

1600 Beschäftigte x 2 Wege / Tag = 3200 Wege / Tag
3200 Wege / 1,1 Besetzungsgrad = 2909 Fahrten pro Tag 

KUNDEN- UND BESUCHERVERKEHR

Die Zahl der Wege von Kunden und Besuchern hängt stark von der Publikumsintensität der Nutzungen ab. Nach Hinweisen zu Schätzung des Verkehrsaufkommens von Gebietstypen liegt die Zahl der Wege von Kunden und Besuchern je Beschäftigten für die Bereiche Produktion und Dienstleistungen mit wenig Publikumsverkehr zwischen 0,5 und 1.

Im Fall Langenenzersdorf wird der untere Wert von 0,5 angenommen.

1.600 Beschäftigte x 0,5  = 800 Fahrten pro Tag

 

WIRTSCHAFTSVERKEHR
Der Wirtschaftsverkehr eines Gewerbegebietes ist mit 0,5 bis 2,0 Wegen pro Beschäftigten anzusetzen

1600 Beschäftigte x 1 = 1600 Fahrten pro Tag KFZ

Der von außen eingetragene Wirtschaftsverkehr (An- und Ablieferungen außerhalb des Gebietes liegender Unternehmen, Fahrten in Ausübung des Berufes, die nicht schon unter Kunden und Besuchern abgehandelt sind, z.B. Geschäftsvertreter, Versorgungs- und Servicefahrten (Müll, Reparaturen usw.)) kann vereinfachend als Zuschlag mit 5 bis 30% zu den für das Gebiet ermittelten Fahrten der Beschäftigten hinzugerechnet werden. Der Zuschlag ist in Abhängigkeit von der Branchenstruktur bzw. von der Anzahl der Betriebe zu wählen. 5% Zuschlag treffen eher bei überwiegend kleingewerblich strukturierten oder mit Einzelhandel besetzten Gebieten und relativ kleinen Flächengrößen zu. Ein Zuschlag im Bereich von 30% ist eher größeren, nicht monostrukturierten Gebieten mit kleinteiligen Nutzungsstruktur (Industrieparks usw.) anzusetzen.

Im vorliegenden Fall wird ein Zuschlag von 30% herangezogen
   2909 Pkw/Tag im Beschäftigtenverkehr · 30% ≈ 872 LKW/Tag jeweils im Ziel- und Quellverkehr
 

 

 

40 ha

10 ha

Berufsverkehr PKW

2909

727

Kunden und Besucher (0,5) PKW

800

200

Kunden und Besucher (1,0) PKW                          

1600

400

Wirtschaftsverkehr  (1,0) KFZ

1600

400

Wirtschaftsverkehr  (2,0)KFZ

3200

800

LKW

872

218

Insgesamt

6181

1545

 

8581

2145

 

Gutachten/Recherchen 
 Im Zug der Arbeiten in der Bürgerinitiative „Nein zum Logistikzentrum“ mussten wir feststellen, dass Gutachten 
„geschönt“ dargestellt werden, um die dazu benötigten Genehmigungen zu erhalten und die Bevölkerung zu
 beruhigen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Verkehrszahlen in bereits bestehenden Postverteilzentrum
bis zu 3 x so hoch waren als angegeben und den von Bosserhoff genannten Zahlen entsprachen.

 

 

Zusätzliche Mautflüchtlinge
Sollte das Gewerbegebiet Langenzersdorf Nord verwirklicht werden, ist mit zusätzlichen Mautflüchtlingen zu rechnen. Langenzersdorf ist Quell- u. Zielgebiet. Die LKWs dürfen ungestraft auf der B3 zwischen Strebersdorf und Korneuburg Ost verkehren und ersparen sich dadurch Mautgebühren.

 

Die S1 ist über Bisamberg/Kleinengersdorf und Hagenbrunn schneller erreichbar, die Strecke ist kürzer. So kann Zeit und Maut gespart werden.

 

Massiver Schwerverkehr und Staus in
Langenzersdorf Süd

Verschmutzte Straßen in Langenzersdorf Süd

Verschmutzte Straßen in Langenzersdorf Süd