Nicht alles ist dem Klimawandel zuzu-schreiben, Bodenverbrauch ist ein haus-gemachtes Problem

Maßnahmen zur Reduktion des Bodenverbrauchs Quelle: Umweltbundesamt https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/raumordnung/rp_flaecheninanspruchnahme/bodenverbrauch_massnahmen/

Eine Reduktion des Bodenverbrauchs ist als unerlässlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung zu sehen und dient der Erhaltung der österreichischen Ernährungssicherheit. Die Europäische Kommission veröffentlichte 2012 einen Leitfaden zur Reduktion der Bodenversieglung, in dem die Mitgliedstaaten aufgefordert werden nach einem dreigliedrigen Ansatz „Bodenversiegelung vermeiden, gering halten und kompensieren“ vorzugehen. In diesem Sinne wurde von den Landwirtschaftskammern Österreichs, der Hagelversicherung und dem Umweltbundesamt ein Positionspapier verfasst, das folgende Punkte fordert:

 

  • Artikel 15a Bund-Länder Vereinbarung zum Bodenverbrauch. Bund und Länder sind aufgefordert, sich auf eine verbindliche Zielsetzung zum Bodenverbrauch zu einigen, diese ist auf Basis eines anerkannten Monitoring in regelmäßigen Abständen zu evaluieren und mit entsprechenden Maßnahmen zu versehen.
  • Schutz landwirtschaflicher Flächen. Der Schutz landwirtschaftlicher Böden von besonderer Qualität vor Verbauung ist nach einem bundesweit einheitlichen Schema festzulegen.
  • Ausgleichsmaßnahmen. Bei unvermeidlichem Bodenverbrauch sind entsprechende Ausgleichsmaßnahmen oder Ausgleichszahlungen vorzunehmen, die der betroffenen Region zu Gute kommen. Dies betrifft vor allem Pläne im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung (SUP) und Bauvorhaben, die einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen werden. Hier sind Bodenverbrauch und Verlust an Bodenfunktionen zu beachten und auszugleichen.
  • Förderung des Flächenrecyclings. Innenentwicklung von Siedlungen und Wiederinstandsetzung von Industrie- und Gewerbebrachen sind mit entsprechenden Anreizsystemen gezielt zu fördern.
  • Anerkennung der Bodenleistungen. Es ist eine flächendeckende Anwendung der Bodenfunktionsbewertung (ÖNORM L 1076) in der Raumplanung aller Bundesländer anzustreben.
  • Wissensverbreitung. Bund und Länder sind aufgefordert, einheitliche Fachgrundlagen und Bildungsstandards zur Reduktion des Bodenverbrauchs zu schaffen.